Gesundheit erlangen - Winter 2024/25

8 | Titel TITEL Immuntherapien sind eine noch junge Waffe der Medizin – insbesondere gegen Krebs und chronisch-entzündliche Erkrankungen. VON FRANZISKA MÄNNEL Schlagkräftige Antwort Der Körper ist eine Festung, die unentwegt von gefährlichen Eindringlingen belagert wird. Einige der Feinde heißen: Viren, Bakterien und Krebszellen. Ständig versuchen die Angreifer, sich im Körper auszubreiten. Doch das Immunsystem besitzt eine Armee aus spezialisierten Zellen, die den Organismus schützen. Bekommen wir Fieber oder eine Entzündung, ist das Ausdruck genau dieser Verteidigungsarbeit unseres Immunsystems. Aber was, wenn diese Abwehr nicht richtig funktioniert? Genau hier treten Immuntherapien auf den Plan: moderne Behandlungsformen, die das Immunsystem aktivieren oder so verändern, dass es Krankheiten wieder aus eigener Kraft bekämpfen kann. Anstatt bösartige Zellen „von außen“ zu attackieren, wie dies zum Beispiel bei einer Chemo- oder Strahlentherapie geschieht, machen Immuntherapien also die eigene Körperabwehr wieder schlagkräftig. Andererseits können sie das Immunsystem aber auch ausbremsen – nämlich immer dann, wenn es unkontrolliert „um sich schießt“ und fälschlicherweise gesunde Bausteine seiner eigenen Körperfestung angreift. Immuntherapien verhelfen dem Immunsystem zu einer normalen, angemessenen Reaktion. Sie wirken bisher zum Beispiel bei bestimmten Krebsarten – etwa Leukämien, Lymphomen, Haut- und Lungenkrebs. Aber auch bei chronisch-entzündlichen und bei Autoimmunerkrankungen hat der Ansatz bereits Erfolge gezeigt – etwa bei rheumatoider Arthri-

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